Ein guter Züchter:
- Gibt seine Kitten frühestens mit 13-14 Wochen ab.
- Gibt seine Kitten mit aktuellem Gesundheitszeugnis, zweimaliger Impfung, entwurmt, gechippt und mit Stammbaum ab.
- Händigt Kopien der Vorsorgeuntersuchungen der Elterntiere (Großeltern und Urgroßeltern) aus
- Zeigt Interesse, indem er den Käufer fragt, was das Kitten im neuen Heim erwartet
- Hat auch nach dem Kauf noch Interesse am Kitten
- Ist nach dem Kauf als Ansprechpartner für Probleme, Anregungen und Unklarheiten da.
- Zeigt einem die Elterntiere der Kitten.
- Hat viel Platz, am besten mit Freigehege oder gesichertem Garten
- Lässt alle wichtigen Untersuchungen für seine (Zucht)Katzen durchführen.
- Verkauft nicht in Einzelhaltung
- Reagiert auf Krankheitsfall eines Tieres fürsorglich. Bei Notwendigkeit ergreift er weitere Maßnahmen, bietet Lösungen an.
- Verkauft Kitten nur von zur Zucht zugelassenen Tieren.
- Ist in einem Verein
- Füttert hochwertige Katzennahrung
Ziel einer Zucht sollte die Gesunderhaltung und Erhaltung der Rasse sein. Das kann ein Züchter aber nur schaffen, wenn er regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lässt und auch entsprechend der Ergebnisse handelt.
Die Wahl des richtigen Züchters
„Herzlichen Glückwunsch!“ zu Ihrer Entscheidung Ihr Leben die nächsten durchschnittlich 15 Jahre mit einer Samtpfote teilen zu wollen. Eine Katze ist mit Sicherheit eine Bereicherung, genauso wie eine Herausforderung, aber es lohnt sich ganz bestimmt.
Die Grundausstattung Ihres neuen Partners ist ins Auge gefasst, ebenso die artgerechte Ernährung. Es ist geklärt, ob Sie eine Katze in der Mietwohnung halten dürfen. Sie haben sich bereits einen Überblick in Zeitschriften, Büchern und im Internet über die verschiedenen Rassen verschafft und sich für eine entschieden. Jetzt fehlt nur noch das Wichtigste – das Kätzchen.
Nun könnten Sie zum Beispiel eine Rassekatzenausstellung besuchen und sich ein persönliches Bild von dieser Katzenrasse und deren Züchtern machen. Achten Sie auf den Zustand der Tiere und den Umgang mit ihnen. Eine weitere Möglichkeit wäre sich im Bekanntenkreis umzuhören und von dort eine direkte Empfehlung zu einem Züchter zu erhalten. Auf der Homepage eines Katzenvereins findet man meist auch Informationen zu den dort registrierten Züchtern.
Den besten Eindruck über den Hobbyzüchter und seine Tiere erhält man bei einem Besuch. Für eine Vorauswahl der zu besuchenden Züchter bietet sich neben den oben erwähnten Ausstellungen sowie persönlichen Empfehlungen natürlich auch das Internet an. Achten Sie beim Besuch der Website des Züchters auf die Daten über die Anzahl der Zuchtkatzen, über Würfe und Kastraten. Eine schöne Homepage ist nicht gleichbedeutend mit einer guten seriösen Hobbyzucht.
Es mag für den Einen oder Anderen übertrieben klingen, aber einem guten Züchter sieht man die Liebe zu seinen Tieren einfach an. Die Art und Weise wie er liebevoll von seinen Katzen erzählt, welche guten und schlechten Erfahrungen er gemacht hat, auch welche schwierigen Situationen er schon gemeistert hat. Ein guter Züchter ist einfach auch Liebhaber und „brennt“ für seine Tiere.
Auch die „Chemie“ zwischen Käufer und Verkäufer sollte stimmen, Sie wollen den Kontakt ja halten.
Gesundheit und Erhaltung der Rasse
Ziel einer Zucht sollte die Gesundheit und Erhaltung der Rasse sein. Das kann ein Züchter aber nur schaffen, wenn er regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lässt und auch entsprechend der Ergebnisse handelt.
Zu diesen Untersuchungen gehören die Tests der Eltern auf die folgenden Krankheiten.
- HCM
- PKD
- HD
- SMA
- PL
- PK def
- GSD IV
- (FIV)
- (FeLV)
- genetische Blutgruppe
Genteste werden einmalig durchgeführt um Trägertiere von Erbkrankheiten aus der Zucht nehmen zu können. Wobei die Aussagekraft von HCM und PKD in Frage gestellt ist und z.B. PKD nur für bestimmte Rassen greift (z.B. Perser).
Ein HCM-Schall sollte im besten Fall vor Zuchteinsatz und dann bis zum sechsten Lebensjahr jährlich durchgeführt werden. Danach kommt die Altersherzerkrankung, welche nicht mehr für das plötzliche „umfallen“ relevant ist. Wie bei Menschen eben Altersherzschwäche.
Das optimale Alter zum HD Röntgen liegt bei 18-24 Monate. Für PL gilt das Selbe. (Einmalige Untersuchung)
PDK ab zehn Monaten (einmalig) und ist dann (zu 91%) ein Leben lang aussagekräftig.
Wie erkenne ich einen seriösen Züchter?
Ein seriöser Hobbyzüchter beschränkt sich auf eine, maximal zwei Rassen. Über diese besitzt er ein umfangreiches Wissen und er kennt sich mit den Eigenheiten seiner Rasse aus. Besonderes Augenmerk legt er auf wichtige Untersuchungen zum Erhalt der Gesundheit der Rasse wie z.B. ein Schall auf HCM (Hypertrophe Kardiomyopathy) oder PKD (Polyzystische Nierenerkrankung). Er testet seine Tiere auf rassespezifische Erbkrankheiten wie PK def. (Pyruvatkinase Defizienz), GSD IV (Glykogen Speicherkrankheit Typ IV), SMA (Spinalen Muskelatropie) oder andere. All das wird man von einem Vermehrer nie bekommen.
Ein seriöser Hobbyzüchter ist Mitglied in einem der weit über 100 Katzenvereine. Die Mitgliedschaft in einem Katzenverein ist keine Garantie, aber zumindest in der Theorie sichert dies die Einhaltung von Mindeststandards in der Zucht.
Einen seriösen Hobbyzüchter finden sie nicht unbedingt im Ausland, z. B. an den osteuropäischen Grenzen. Diese Katzen werden nur billig angeboten, aber meistens sind diese Katzen nicht geimpft und krank. Natürlich gibt es auch im Ausland seriöse Züchter, hier ist aber besonders auf die gesundheitliche Kontrolle und den Stammbaum zu achten!
Um nicht Gefahr zu laufen, angesichts niedlicher Kätzchen nicht sachlich abwägen zu können und vom emotionalen Moment überrumpelt zu werden, ist es empfehlenswert, sich die in Frage kommenden Züchter bereits im Vorfeld anzuschauen. Ein seriöser Hobbyzüchter wird Ihrem Wunsch, zuerst einmal ihn persönlich, seine Zucht und die zukünftigen Elterntiere kennen zu lernen gerne nachkommen und Sie herzlich bei sich begrüßen.
Ein seriöser Hobbyzüchter lässt sie nicht nur in ein Zimmer, sondern zeigt Ihnen meist mit Stolz den Großteil der Räumlichkeiten und auch die Gehege oder den gesicherten Garten. Wird Ihnen nur ein Raum gezeigt, ist dies ein sogenannter Showroom. Meist sieht man dort keinerlei Beeinträchtigung durch Tierhaltung, keine Kratzer in der Tapete oder an den Möbeln und auch keine Tierhaare. Die präsentierten Katzen verhalten sich eventuell überaus neugierig oder ängstlich, weil sie dieses Zimmer sonst nicht betreten dürfen.
Ein seriöser Hobbyzüchter wird Ihnen eventuell „Löcher in den Bauch“ fragen, dies zeigt aber nur sein Interesse daran für seine Katze das optimale Zuhause zu finden. Werten Sie es als gutes Zeichen, wenn der Hobbyzüchter Sie konkret nach Ihren Wohnverhältnissen befragt, sich diese vielleicht sogar ansehen möchte.
Die Katzen in einer guten seriösen Hobbyzucht haben ein glänzendes Fell, keine verklebten Augen, keine laufende Nasen, ihr After ist sauber und sie sind wohl genährt. Jungtiere werden nicht vor der 12. Woche, meist sogar erst mit 14-16 Wochen, abgeben, damit sie genug Zeit zur Sozialisierung hatten. Im Idealfall werden die Kätzchen gegen Schnupfen, Seuche, Chlamydien, Leukose und Tollwut geimpft, sind gechipt und werden in ihr neues Zuhause gebracht.
Ein seriöser Hobbyzüchter verkauft seine Kitten nur mit einem Kaufvertrag. Dieser sichert sowohl dem Züchter, als auch den neuen Tierhaltern gewisse Rechte zu. Die Pflichten, die beide Seiten zu erfüllen haben, sind natürlich ebenfalls geregelt. Der Abschluss eines Kaufvertrages kann für das Wohl des Tieres nur positiv sein. Denn so ist gesichert, dass die Katze artgerecht untergebracht ist und verhindert, dass sie bei Problemen wie ein Gegenstand einfach weitergereicht wird.
Ein seriöser Hobbyzüchter unterstützt Sie sowohl vor als auch nach der Adoption des Kätzchens. Er steht Ihnen stets beratend zur Seite und bietet eventuell sogar die Übernahme der Samtpfote aus seinem Hause an, wenn Sie in den Urlaub fahren.
Kaufen Sie bitte niemals eine “Rassekatze” von einem “Züchter” ohne Vereinszugehörigkeit, auch nicht aus Mitleid.
Bei aller Tierliebe sollte die Menschlichkeit nicht vergessen werden!